Studenten verlassen die Uni immer öfter mit Schulden
Frisch von der Uni kommen und die Karriereleiter nach oben klettern, so stellen sich viele Studienanfänger ihre Zukunft vor. Zumindest in den USA gibt es dabei meist ein Problem: Circa 40 Millionen Amerikaner haben nach ihrem Studium Schulden. Seit 1999 sind die Studiengebühren um über 500 Prozent gestiegen, immer mehr Berufseinsteiger müssen die Hälfte ihres Lohns aufwenden, um ihre Schulden zurückzuzahlen.
Auch in anderen europäischen Ländern müssen Uni-Abgänger hohe Kredite aufnehmen, um ihr Studium zu finanzieren. In Schweden schlossen beispielsweise 85 Prozent ihr Studium mit Schulden ab, die durchschnittliche Pro-Kopf-Summe betrug dabei 13.500 Euro. Auch in Deutschland haben viele Studienabgänger erst einmal einen Schuldenberg zu bewältigen, wenn sie ins Berufsleben starten. Zwar bekommen sie günstige Kredite, auch abhängig vom Einkommen der Eltern, jedoch sind auch hier Schulden in vier oder gar fünfstelliger Höhe nach dem Studium keine Seltenheit.
In Österreich helfen in den meisten Fällen die Eltern aus und finanzieren ihren Kindern das Studium. Das beweist jedoch auch mal wieder, dass vorwiegend Kinder aus gutgestellten Familien mit höheren Einkommen studieren. Bildung wird also scheinbar vererbt.
Uni Wien rutscht ab – Studiengebühren als Lösung?
Österreichs größte Universität, die Uni Wien, ist beim letzten Ranking der Times um 12 Plätze auf Platz 182 zurückgefallen und droht langsam aus den Top 200 rauszufallen. Allgemein wird die schlechte finanzielle Situation der Hochschulen bemängelt. Erste Politiker fordern daher schon die Einführung von Studiengebühren, die direkt den Hochschul-Budgets zugute kommen würden.
Doch ist dies der richtige Ansatz? Im schlimmsten Fall führen Studiengebühren zu amerikanischen Verhältnissen und machen es Kindern aus finanziell schwächeren Familien noch schwerer einen Hochschulabschluss zu machen.